Ich möchte, dass Sie sich wundern; nicht allein über das, was Sie lesen, sondern über das Wundern, dass schaffen man das lesen kann -Vladimir Nabokov
Wie aber bewerkstelligen Eltern zweisprachiger/mehrsprachiger Kinder das Lesen so zusagen mehrmals zu lernen? Lesen lernen bereitet vielen Kindern am Anfang Schwierigkeiten. Jedes Land hat seine Eigenheiten den Spaß am Lesen zu fördern. Wenn die Schule das Lesen lernen in der Zweitsprache nicht übernimmt bleibt den Eltern, diese so empfundene Mammutaufgabe, überlassen. Es gibt viele Hilfsmittel aber welche sind sinnvoll und bekomme ich sie ohne riesige Kosten in meinem Land? Als erstes fallen die meisten Eltern sogenannte Erstlesebücher und die Fibel ein.
Lesen lernen ohne Erstlesebücher?
Erstlesebücher haben bei den meisten Eltern einen schlechten Ruf, da sie zu langweilig und ohne Inhalt wahrgenommen werden. Das liegt meist daran, dass sie im Präteritum geschrieben sind meist nur kurze Sätze und schwierige oder zusammengesetzte Wörter vermeiden. Dass ist alles verständlich jedoch wirken die meisten Geschichten dadurch unnatürlich.
Erstlesebücher sind noch eine recht junge Gattung. Maßgeblich beteiligt am Standard des heutigen Erstlesestandards ist Peter Conrady, welcher 1981-2009 an der Uni Dortmund Grundlagenforschung in Einfachheit betrieben hat.
Pro Zeile ein Sinnabschnitt, 9 cm Zeilenlänge, Fibelschrift und großer Zeilenabstand sind der Standard der Erstlesebücher, dank Conrady.
Stolpersteine der Erstlesebücher
Die größte Herausforderung für Autoren der Erstlesegeschichten ist so einfach wie kunstvoll zu erzählen. Sie sollen sprachlich nicht überfordern und literarisch nicht unterfordern. Wichtig ist jedoch Erstlesegeschichte ist nicht gleich Erstlesegeschichte. Jeder Verlag hat ein ausgearbeitetes Leselernsystem, welches in der Regel in drei bis vier Lesestufen eingeteilt ist.
Erstlesetexte für die ersten beiden Lesestufen sollen recht einfach gehalten sein, da diese die Leseanfänger beim, noch oft mühsamen, Lesenlernen unterstützen sollen. In Lesestufe drei und vier wird der Erzählstrang komplizierter, da der Fokus auf der Lesepraxis liegt.
Jedoch sollte bei der Altersangabe des Verlags Vorsicht geboten sein, da diese oft zu hoch liegt. Das bedeutet bei Altersangaben Vorschule/1. Klasse wird nach wie vor die Hilfe der Eltern benötigt und sollte durch regelmäßiges Vorlesen unterstützt werden. Oft fallen längere Texte schon unter Lesestufe 2 (ab. 1. Klasse) die den Lesen lernenden jedoch oftmals überfordert und somit nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Leider bleibt oft den Eltern die Auswahl der richtigen Leselektüre überlassen.
Empfehlenswerte Erstlesebücher
Es gibt ein paar Klassiker der Erstlesebücher die den Klassikerstatuts nicht nur erreicht haben, da Pädagogen sie entwickelt haben und Eltern und Lehrer sie empfohlen haben, sondern auch weil die die Autoren geschafft haben, einfach aber kunstvoll zu erzählen. Dazu gehören:
„Der Buchstabenvogel“ von Eveline Hassler (Lesebär, dtv) – schön, aber einfach erzählt
„Der Findefuchs“ von Irina Korschunow (Lesebär, dtv) – kurze, inhaltlich wertvolle Fabel
„Die Sockensuchmaschine“ von Knister (Arena) Lesestufe 3 – beinhaltet viele Wortzusammensetzungen, die zum Meistern der schwierigen Wörter animieren soll
„Emma im Hasenglück“ von Martin Klein (Leserabe, Ravensburger) – Lesestufe 1 setzt auf viele Wortwiederholungen
„Cowboy Klaus“ Serie von Eva Muszynski (Tulipan ABC) Stufe A – gelungenes Zusammenspiel aus Text und Illustrationen und basiert auf Erfolgserlebnis übers Lachen.
Digitale Erstelesebücher und Alternativen
Erstlesebücher haben eine relative kurze Gebrauchszeit. Vor allen Eltern im Ausland überlegen sich die Anschaffung gut. Es gibt Buchboxen zum Ausleihen, für alle die Bücher bevorzugen oder die Screen Zeiten vermindern möchten.
Aber auch online gibt es eine Auswahl, um Erstlesebücher auszuprobieren. Zum einem gibt es online Büchereien, die eine digitale Ausleihe möglich machen. Tigerbooks (App nicht weltweit erhältlich) ist ein Internetbuchladen, der interaktive E-Books anbietet.
Der dvt Verlag und Oetinger bietet Erstlesbücher als E-Books mit zusätzlichen Apps die Spiele zum Buch anbieten.
Des Weiteren gibt es das digitale Leselernprogramm von eKids.eu. Das Programm besteht aus 9 anstatt vier Lesestufen, welches die Leseeinschätzung der Eltern leichter macht und falls falsch eingeschätzt wurde, leicht und schnell geändert werden kann.
Wenn man eine Geschichte findet, die das Kind interessiert oder die das Kind lustig findet und es fördert aber nicht überfordert eigenen sich Erstlesebücher. Die Schwierigkeit ist und bleibt eben dieses Buch/Bücher zu finden.